Private Krankenversicherung Informationen


Was ist eine private Krankenversicherung?


Private Krankenversicherung InformationenDie private Krankenversicherung (PKV) ist neben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) die zweite Säule im deutschen Krankenversicherungssystem. Während die gesetzliche Krankenversicherung für jeden offen ist, sieht das bei der PKV anders aus. Der Zugang zu den Privatversicherungen ist an bestimmten Voraussetzungen gebunden. Zu ihr hat damit nicht jeder Zugang, Arbeitnehmer müssen zum Beispiel ein bestimmtes Einkommen verdienen, um für die private Krankenversicherung berechtigt zu sein.

Wie die GKV dient auch die PKV der Absicherung der Versicherten im Krankheitsfall. Die private Krankenversicherung übernimmt die Kosten für die Behandlung von Krankheiten oder für die Prophylaxe, wobei der Umfang vom abgeschlossenen Tarif abhängt.



Wie funktioniert eine private Krankenversicherung


Wie funktioniert eine private KrankenversicherungIn der PKV hat der Versicherte die Möglichkeit, seinen Versicherungsschutz weitgehend selbst festzulegen. Damit nimmt er auch selbst Einfluss auf die Höhe seiner Kosten für die Krankenversicherung.

Ist der Leistungsumfang einmal durch einen Versicherungsvertrag vereinbart, hat der Versicherer kein Recht, diesen Umfang zu verringern. Die zugesagte Leistung bleibt also bestehen, solange der Vertrag zwischen der Privatversicherung und dem Versicherten abgeschlossen ist. Dafür zahlt der Versicherte einen Beitrag, dessen Höhe sich nach den vereinbarten Tarifleistungen, nach seinem Alter und unter Umständen nach seinen Vorerkrankungen richtet. Der Beitrag errechnet sich also nicht anhand des Einkommens und eines festen Beitragssatzes.

In den letzten Jahren wurden in der Politik Diskussionen darüber geführt, ob das zweigleisige System der deutschen Krankenversicherung noch tragfähig ist. Geschuldet ist diese Diskussion unter anderem der Tatsache, dass die Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung und in der PKV regelmäßig erhöht werden. Dennoch gibt es keine nennenswerten Bestrebungen, dieses System aufzuweichen und grundlegend zu verändern.


Erklärung private Krankenversicherung Abrechnung


private Krankenversicherung AbrechnungWenn ein gesetzlich Versicherter zum Arzt geht, zeigt er seine Versichertenkarte vor. Die Abrechnung der Leistungen erfolgt dann zwischen der Praxis und der Krankenkasse, der Versicherte hat keinen Einblick in das abgerechnete Honorar oder in die erbrachten Leistungen. Der Versicherte zahlt die gesetzlichen Zuzahlungen für Behandlungen, für verschreibungspflichtige Medikamente und für einen Aufenthalt im Krankenhaus. Lediglich bei zusätzlichen privatärztlichen Leistungen erhält der Versicherte eine Abrechnung seines Arztes, die er dann selbst bezahlt.

So funktioniert die Abrechnung in der PKV


Abrechnung in der PKVIn der privaten Krankenversicherung läuft die Abrechnung anders ab. Die ärztlichen und zahnärztlichen Honorare werden nach der geltenden Gebührenordnung für Ärzte und Zahnärzte vereinbart, wobei bestimmte Höchstsätze einzuhalten sind. Der Arzt vereinbart das Honorar mit seinem Patienten und schickt ihm dafür eine Rechnung. Der privat Versicherte zahlt diese Rechnung und kann sie zur Erstattung bei seiner Privatversicherung einreichen. Allerdings kann es durchaus Gründe geben, kleinere Kosten selbst zu zahlen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn man eine Beitragsrückerstattung des Versicherers in Anspruch nehmen will.

Interessant ist diese direkte Abrechnung zwischen dem Arzt und dem Versicherten schon deshalb, weil der Versicherte dadurch Einblick in die Honorare erhält. Deshalb ist es wichtig, jede Abrechnung zu prüfen und darauf zu achten, ob die abgerechneten Leistungen und Behandlungen auch wirklich durchgeführt wurden. Damit erhält der Versicherte auch Kenntnis darüber, was sein Arzt dem Versicherer gegenüber an Behandlungen geltend macht.



Welche Gründe sprechen, warum für die private Krankenversicherung?


Vorteile PKVFür die private Krankenversicherung spricht die Tatsache, dass der Versicherte seine gewünschten Leistungen selbst festlegen kann. Er entscheidet sich für einen Tarif mit bestimmten Erstattungen. Es gibt eine Vielzahl von PKV-Tarifen, sie lassen sich im Wesentlichen in die Kategorien Grundschutz, ausgewogener Schutz und Premiumschutz unterscheiden. Die Bezeichnungen weichen je nach Test und Analysehaus leicht voneinander ab. Je höher die Erstattungen für eine Leistung sind, desto höher ist auch der PKV-Beitrag. Damit hat der Versicherte die Chance, sich einen individuellen Schutz zusammenzustellen, der genau zu seinem Bedarf passt. Diese Wahlfreiheit ist in der GKV sehr eingeschränkt, hier legt der Gesetzgeber die Leistungen fest.

Hinzu kommt, dass die Privatversicherung den einmal vereinbarten Versicherungsschutz nicht von seiner Seite aus aufkündigen darf. Er hat also kein Recht, die Absicherung zu reduzieren. Ausnahmen bestehen lediglich, wenn der Versicherte mit der Zahlung seiner Beiträge in Rückstand gerät.

Warum die PKV für Junge und Gesunde vorteilhaft ist


PKV für Junge und Gesunde vorteilhaftFür junge und gesunde Versicherte ist es häufig ein Vorteil, dass der PKV-Beitrag günstiger ausfällt als der GKV-Beitrag. Das gilt besonders bei Arbeitnehmern, die in jungen Jahren in die private Krankenversicherung wechseln. Diese Versicherten zahlen in der GKV aufgrund ihres Einkommens einen recht hohen Beitrag und sind in der PKV regelmäßig günstiger versichert bei besseren Leistungen. Deshalb empfiehlt man jungen Menschen mit einem entsprechenden Einkommen gerne den Wechsel in die private Krankenversicherung. Tatsächlich kann der günstige Beitrag ein Argument für den Wechsel sein. Allerdings will der Wechsel gut überlegt sein, denn hier spielen noch andere Faktoren eine Rolle als nur die gute und günstige Absicherung in jungen Jahren.


Was macht eine gute private Krankenversicherung aus?


Gute PKV TarifeEine gute private Krankenversicherung bietet den gewünschten individuellen Schutz zu attraktiven Kosten. Das Preis-Leistungs-Verhältnis muss also stimmen. Doch abgesehen von diesem vordergründigen Kriterium gibt es weitere Faktoren, die einen sehr guten von einem guten Versicherer unterscheiden.

So sollte zum Beispiel ein Rating für die finanzielle Solidität und die Stabilität der Beiträge vorhanden sein. Auch eine Auszeichnung für faire und transparente Versicherungsbedingungen ist von Vorteil. Sie sollten für den Versicherten verständlich sein und keine Verabredungen enthalten, die für ihn nicht nachvollziehbar sind.

Sehr interessant ist auch das Feedback und die Erfahrungen anderer Versicherten. Ein guter Krankenversicherer hat überwiegend zufriedene Kunden und eine geringe Beschwerdequote. Stimmt dann noch der Service, weil der Versicherer eine gut erreichbare telefonische Hotline und eine App zum Einreichen der Rechnungen anbietet, die dann auch noch innerhalb kurzer Zeit reguliert werden, ist der perfekte private Krankenversicherer gefunden.

Welche sind die größten Anbieter für die private Krankenversicherung in Deutschland?


grösste PKV AnbieterBei der Größe der Privatversicherungen ist zu unterscheiden nach der Anzahl der Versicherten und der Beitragssumme. Nach der Zahl der Versicherten lag die DKV im Jahr 2020 mit 4,3 Mio. Versicherten vor der Debeka mit 4,2 Mio. Versicherten und der Allianz mit 2,7 Mio. Versicherten (Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/511695/umfrage/top-30-private-krankenversicherer-nach-anzahl-der-versicherten/).

Nach der Summe der verdienten Bruttobeiträge liegt die Debeka mit 6,5 Mio. Euro vor der DKV mit 4,9 Mio. Euro und der Allianz mit 3,7 Mio. Euro (Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/154667/umfrage/pkv-verdiente-bruttobeitraege-2008/).

Die Debeka gilt gemeinhin nach Marktanteil als Branchenprimus, sie schneidet in vielen Tests für die private Krankenversicherung mit sehr guten Ergebnissen ab.
Auf die fünf größten Versicherer entfallen rund 60 Prozent der Versicherten.

Derzeit gibt es in Deutschland etwa 40 private Krankenversicherungen. Die Zahl der privat Versicherten hält sich seit einigen Jahren weitgehend konstant zwischen 8,8 Mio. und 8,7 Mio., wobei die Zahl zwischen 2014 und 2020 leicht rückläufig war.

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